


03. Juni 2016
HEPA-Filtersystem aus Schweden bietet Schutz vor Partikeln und Mikroorganismen
Sauberkeitsrelevante Kriterien haben im medizinischen Bereich einen immensen Stellenwert. Krankheitskeime und hohe Partikelaufkommen können für Patienten zur konkreten Bedrohung führen. Die Gefahr besteht vor allem dann, wenn Bakterien zu antibiotikaresistenten Stämmen gehören. Im OP steht daher Sterilität im Fokus. Nicht immer wird sie lückenlos sichergestellt. Ein neuartiges Filtersystem aus Schweden bietet mehr Sicherheit – während der Operation und im gesamten OP-Bereich.

das Keimrisiko während der OP erheblich. (Foto: Normeditec)
Hunderttausende Menschen infizieren sich jährlich in deutschen Krankenhäusern mit gefährlichen Keimen und Tausende sterben an ihren Folgen. Damit werden Bakterien, die gegen Antibiotika weitgehend unempfindlich sind sowie unerwünschte Partikeleinträge zu einem zunehmenden Problem in Kliniken und Arztpraxen. Der Grund: Operationsräume sind mit sogenannten Zuluft-Decken ausgestattet. Sie sollen das Aufkommen von Keimen und Partikeln im OP möglichst gering halten. Viele bestehende Operationsräume in Kliniken und Ambulanzen verfügen jedoch über eine zu kleine Zuluft-Decke. Ein ausreichender Schutz kann so nicht gewährleistet werden.

Betroffen sind insbesondere OP-Instrumente und Implantate, die außerhalb des Wirkungsbereichs einer Zuluft-Decke gelagert werden. Sie verlieren so schnell ihre wichtige Sterilität mit der Folge, dass sich an den Instrumenten gefährliche Bakterien festsetzen. Für Senioren und Patienten mit einer Immunschwäche kann das besonders gefährlich werden und zu Wundinfektionen führen, die schlimmstenfalls nicht mehr in den Griff zu bekommen sind.
Zu einem weiteren Risikofaktor werden sterile Instrumente, die außerhalb der Schutzzone der Zuluft Decke vorbereitet werden. Sie können an Sterilität verlieren, noch bevor sie zum Einsatz kommen. Selbst während der OP kann es zu einem erhöhten Keimpegel kommen. Etwa dann, wenn eine OP einen längeren Zeitraum in Anspruch nimmt. Die Folgen für Patienten sind teilweise fatal.
Faktoren, die das Infektionsrisiko begünstigen
Zwei Faktoren begünstigen das Risiko einer Infektion im Operationssaal erheblich: Einerseits nimmt die Zahl älterer Menschen und Patienten mit Immunschwäche kontinuierlich zu. Auf der anderen Seite ist ein deutlicher Anstieg antibiotikaresistenter Bakterien zu verzeichnen.
Um dieser Entwicklung zu begegnen, wurden in Schweden spezielle Instrumententische entwickelt, die aufgrund eines ausgeklügelten Filtersystems in der Lage sind, die Sterilität der Instrumente während der Operation zu gewährleisten.
Das speziell für diese Anforderung entwickelte System besteht aus hocheffizienten HEPA-Filtern, die Implantate und Instrumente mittels gefilterter, steriler Luftströme vor gefährlichen Keimen schützt (1).
Die Ergebnisse, die sich damit erzielen lassen, überzeugen: Das System bietet mit einem Wert von 99,995 Prozent eine nahezu vollständige Reinigung von Bakterien und damit einen deutlich optimierten Schutz.
Filterung kleinster Mikroorganismen
Der Grund: Das Wirkprinzip des Filtersystems greift bereits bei kleinsten Mikroorganismen mit einer Größenordnung ab 0,3 Mikron. Bakterien bewegen sich in der Regel in einer Größenordnung von 0,5 bis 5 Mikron. Zum Vergleich: 1000 Mikron entsprechen einem Millimeter.Das HEPA-Filtersystem garantiert damit, dass Implantate und Instrumente auch bei lang andauernden Operationen frei von Bakterien bleiben und nachweislich steril und geschützt sind (2). Neben der so wichtigen Risikominimierung für Patienten lassen sich so auch Behandlungskosten drastisch reduzieren, die sich aus langfristigen Wundheilungsprozessen ergeben.
Darüber hinaus bieten die speziellen Instrumententische größtmögliche Mobilität. Die Tische lassen sich von Raum zu Raum verschieben und bieten Nutzern die Möglichkeit, das Instrumentarium für Patienten risikofrei auch außerhalb der eigentlichen Schutzzone zu richten und dabei die erforderliche Sterilität einzuhalten.
Schutzwirkung nach DIN 1946-4 erfüllt
Die Instrumententische mit HEPA-Filtern (3) zählen zu den Medizinprodukten der Klasse 1 und sind in unterschiedlichen Größen erhältlich. Sie punkten darüber hinaus durch eine einfache Handhabung sowie elektronische Höhenverstellung. Gefiltert werden 400 cbm Luft pro Stunde durch eine sterile Abdeckung, ohne Kaltluft oder Turbulenzen zu erzeugen. Da sich die mit HEPA-Filtern versehenen Instrumententische auch in Vorbereitungsräumen für Instrumente und sterile Materialien einsetzen lassen, lassen sich die oftmals langen Rüstzeiten zwischen verschiedenen Operationen deutlich verkürzen.
Studien an der Hochschule Luzern, am Marienhospital Hamm und dem Südharzkrankenhaus in Nordhausen bestätigen die Schutzwirkungen nach DIN 1946-4. Die Geräte, die OP-bedingte Infektionsrisiken drastisch reduzieren, kommen in Schweden bereits seit vielen Jahren zum Einsatz. Inzwischen stoßen sie auch bei deutschen Krankenhäusern, Praxen, Ambulanzen und OP-Zentren auf großes Interesse.
Steriler Instrumenententisch mit HEPA-Filtersystem:
Quellen:
(1) Innovatives Lüftungskonzept für den OP
(2) A.Kramer, R. Külpmann, F. Wille, et al.: Infektiologische Bedeutung von Raumlufttechnischen Anlagen (RLTA) in Operations- und Eingriffsräumen. Zentralbl Chir 2010; 135: 11-17
(3) Normeditec GmbH
Verweise:
Reinraumlabor zur Eigenherstellung von Arzneimitteln
Reinraumschleuse für das Personal
Sauberraum – Auswahl der Sauberkeitsstufe
Der „Illig“-Wert
Sauberkeit und Reinraum – Produktpräsentation mittels Virtual Realty (VR)
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