21. Juli 2011
Reinraumtaugliche Zwischenbekleidung
Studien haben ergeben, dass reinraumtaugliche Zwischenbekleidung die Kontamination durch den Mitarbeiter um bis zu 50 Prozent reduzieren kann. Dennoch nimmt diese Thema immer noch einen besonders vernachlässigten Stellenwert ein. Wir möchten die Reinraum-Zwischenbkleidung daher an dieser Stelle in den Fokus rücken!
Denn noch immer herrscht die weit verbreite Ansicht vor, mit der Anschaffung spezieller Reinraum-Oberbekleidung sei allen Anforderungen Genüge getan. Dies ist nicht der Fall. Viel zu unbedacht wird Reinraumoberbekleidung daher vielfach über die ganz normale Alltagskleidung gestülpt. Die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, sind beachtlich. Immerhin ist das Kontaminations-Risiko erheblich.
Zwischenbekleidung
Reinraum-Zwischenbekleidung wird im Vergleich zur Normalbekleidung, wie etwa T-Shirts, Jeans, Stoffhosen usw. aus speziellen, besonders abriebfesten Materialien gefertigt. Damit wird einer Diffusion und/oder Migration von Partikeln entgegenwirkt, die aufgrund eines Überdrucks, der unter der Reinraumoberbekleidung entsteht, ohne Kontrolle in den Reinraum weicht.
Reinraumtaugliche Zwischenbekleidung sollte möglichst folgende Eigenschaften aufweisen:
- Das Gewebe sollte synthetisch sein
- Das Material sollte einen aktiven Feuchtigkeitsaustausch ermöglichen
- Das Gewebe sollte eine hohe Luftdurchlässigkeit ermöglichen
- Das Material sollte trotz der hohen Erfordernisse über einen ausreichenden Tragekomfort verfügen
Der Einsatz spezieller Reinraum-Zwischenbekleidung verfolgt den Zweck, die mehrfach angesprochene Filterfunktion zwischen Mensch und Produkt weiter zu unterstützen. Ziel ist es, die dahingehenden optimalen Eigenschaften der Reinraum-Oberbekleidung zu verdichten. Die wesentliche Bedeutung von Reinraumbekleidung liegt in einem Schutz gegenüber der Haut und der Unterbekleidung und soll vor dort freigesetzten Partikeln schützen. Mit einer solchen, speziellen Reinraum-Zwischenbekleidung lässt sich eine Partikel-Kontamination der Reinraumoberbekleidung wesentlich verringern. Die Reinraumzwischenbekleidung darf also nicht selbst zum Partikel-Überträger werden.
Reinraum Zwischenbekleidung reduziert Kontamination um bis zu 50 Prozent
Studien haben ergeben, dass ein vorsorgliches Tragen geeigneter Reinraum-Zwischenbekleidung im Vergleich zur normalen Alltagsbekleidung, die unter der Reinraum-Oberbekleidung getragen wird, eine Kontamination um die Hälfte reduziert kann. Auch Reinraum-Zwischenbekleidung sollte aus synthetischen Fasern bestehen. Der Abrieb bei Mischgeweben mit Baumwollanteil sei auch für niedrige Reinraumklassen „nicht beherrschbar“ und somit „ein unkalkulierbares Kontaminationsrisiko“, erklärt der Experte Carsten Moschner in der Publikation „Projektplanung Reinraumtechnik“ (Herausgeber: Dr. Lothar Geil, Udo Gommel und Horst Weißsieker).
Cleanroom:
Zuordnung von Reinraumklasse und der empfohlenen Reinraumbekleidung:
Literaturhinweise:
– Bewertung der Reinraumtauglichkeit von Werkstoffpaarungen für Anwendungen der reinen Produktion
– Gail, Gommel, Weißsieker: „Projektplanung Reinraumtechnik“, S. 64, Absatz 2.6.8
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